22.09.2021 - Im Landkreis Uelzen kommt es beim Bau des kreisweiten Glasfasernetzes zu einer erneuten Verzögerung. Das ergibt sich aus einem aktualisierten Bauzeitenplan, auf den sich vor wenigen Tagen der Landkreis Uelzen und das durch ihn beauftragte Tiefbauunternehmen „Fonbud“ nach intensiven Gesprächen geeinigt haben.
Der Landkreis hatte auf diese Gespräche gedrungen, nachdem sich weitere Verzögerungen abzeichneten. In Rahmen der Verhandlungen forderte das Unternehmen eine Verlängerung der Bauzeit bis Ende Dezember 2022 und darüber hinaus eine konjunkturbedingte Erhöhung der Baupreise.
Als Ergebnis wurden durch das Unternehmen zu zahlende Vertragsstrafen vereinbart. Weiterhin verzichtet das Unternehmen auf eine Erhöhung der Baupreise. Die Bauzeit wird nicht um sechs, sondern um vier Monate bis 31. Oktober 2022 verlängert.
Im Rahmen der Gespräche hat das polnische Unternehmen die neuerliche Verzögerung gegenüber dem Landkreis im Wesentlichen mit personellen Engpässen begründet, die in direktem Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stehen. So habe die Pandemie nicht nur grundsätzlich die Akquise neuer Mitarbeiter erschwert, sondern insbesondere auch deren Entsendung nach Deutschland.
Uelzens Landrat Dr. Heiko Blume zeigte sich enttäuscht, dass „Fonbud“ wiederholt vereinbarte Bauzeitenpläne nicht einhält. „Ich bin aber sicher, dass unser Unmut bei dem Unternehmen angekommen ist und durch die vereinbarten Vertragsstrafen ein Anreiz geschaffen wurde, um eine Fertigstellung des Projektes nun bis Oktober 2022 zu erreichen“, so Blume.
Das Abfragetool im Internetportal des Landkreises Uelzen wird kurzfristig auf den aktualisierten Zeitplan angepasst.
Trotz der Corona-Pandemie beziehungsweise wieder steigender Infektionszahlen wird stetig am Glasfasernetz gearbeitet. Inzwischen sind 10.000 Hausanschlüsse tiefbauseitig fertiggestellt, mehr als 5.000 Kunden sind bereits online. Von den insgesamt zu bauenden 1.400 Kilometern Tiefbau sind bereits 86 Prozent der entsprechenden Arbeiten abgeschlossen.
Der Glasfaserausbau im Landkreis wird durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur und das Land Niedersachsen gefördert. Projektträger des Bundesförderprogramms ist die „ateneKom“. Zudem wird die Infrastrukturmaßnahme über die NBank finanziert, die sowohl den Landeszuschuss abwickelt als auch eigene Darlehen bereitstellt.