31.05.2022 - Auf der „AGRAVIS-Future Farm“ in Suderburg wird bereits seit 2018 fleißig getestet. Im Fokus stehen Precision-Farming-Techniken sowie neue Methoden, die die landwirtschaftliche Arbeit weiterentwickeln und vor allem erleichtern sollen.
Das ideale Umfeld also für das neu gestartete Forschungsprojekt „5G in der Landwirtschaft“, mit dem sich der Landkreis Uelzen gemeinsam mit den Konsortialpartnern im Rahmen des 5G-Innovationsprogrammes des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) erfolgreich für eine dreijährige Umsetzungsförderung durchsetzen konnte.
Aktiv beteiligt sind das Institut für nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum (INBW) der Fakultät Bau-Wasser-Boden der Ostfalia Hochschule in Suderburg, die AGRAVIS Raiffeisen AG, die comcross GmbH, die Lünecom Kommunikationslösungen GmbH und das Start-up Vitrum GmbH.
„Mit diesem konkreten Gemeinschaftsprojekt und so ambitionierten Partnern an einem Tisch können wir einen wirklichen Beitrag in Sachen Ressourcenschonung, Nachhaltigkeit und Daseinsvorsorge im Landkreis Uelzen und mit Strahlkraft sicher auch darüber hinaus leisten“, ist Landrat Dr. Heiko Blume beim Projekttreffen in Suderburg überzeugt. „Schnelles und stabiles Internet sowie ein leistungsfähiges Mobilfunknetz sind die Voraussetzungen, an denen der Landkreis Uelzen arbeitet, damit die Digitalisierung auch in der Landwirtschaft noch mehr Fahrt aufnimmt als heute schon“, so Blume weiter.
Ziel des zukunftsträchtigen Vorhabens ist es, auf landwirtschaftlichen Versuchsflächen zu erproben, wie die Bewässerung durch den Einsatz von 5G-Technik und verschiedener Sensorik hinsichtlich Bewässerungsmenge und -zeitpunkt optimiert werden kann. Die seit einigen Jahren häufigen sommerlichen Trockenperioden und unregelmäßige Niederschläge führen zu einem steigenden Wasserbedarf in der Landwirtschaft.
„Experten sind sich bereits seit vielen Jahren einig, dass zukünftig vor allem auch die Landwirtschaft zwangsweise lernen muss, optimierter zu bewässern“, so Prof. Dr.-Ing. Klaus Röttcher vom INBW in Suderburg.
In Suderburg soll als erster Schritt ein 5G-fähiger Mobilfunkmast errichtet werden.
„Durch den Einsatz verschiedenster Sensoren und Datenquellen und unter der Nutzung des 5G-Mobilfunkstandards wollen wir auf unserem Versuchsfeld erproben, wie wir landwirtschaftliche Kulturen effizienter und ressourcenschonend dank digitaler Helfer bewässern können“, so Hinrich Brase von der AGRAVIS Future Farm.
Schon jetzt sind erste digitale Helfer auf der Farm in Suderburg im Einsatz. So besuchten alle Beteiligen im Anschluss an das Projekttreffen den selbstfahrenden Sä- und Hackroboter Farmdroid FD20, der aktuell im Feldeinsatz auf einem Zuckerrübenfeld seine Arbeit erledigt.
Das neue Projektvorhaben ist Teil der Digitalisierungsstrategie, die der Landkreis zur proaktiven Gestaltung der digitalen Zukunft in der Region aufgestellt hat. Ansprechpartner beim Landkreis ist Thies-Benedict Lüdtke, Koordinator digitaler Landkreis (t.luedtke@landkreis-uelzen.de; 0581 82-849).
Neben dem Uelzener Projekt gibt es in ganz Niedersachsen noch weitere landwirtschaftliche 5G-Projeke, die sich im Rahmen des 5G-Innovationswettbewerbs des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr in verschiedenen Bereichen mit den Themen Präzisionslandwirtschaft und dem Smart Farming auseinandersetzen.